Neue Mitarbeitende wollen ankommen. Warum starten wir mit Vorbehalten?

Probezeit ist optional – Wartezeit ist gesetzt. Wie könnt ihr daraus einen Vorteil machen?

Stelle dir vor dem Weiterlesen folgende Frage: Benutzt dein Unternehmen Probezeiten für neue Mitarbeitende? Wenn ja, warum?

Vermutlich kamst du zu einer Antwort wie „Vertrauen ist gut, Probezeit ist besser.“ Das sehen auch etwa 52 % der 1000 befragten Personen zwischen 18 und 65 Jahren auf Indeed so. Die Probezeit habe Vorteile für beide Seiten. Schließlich dient die Probezeit als Sicherheitsnetz. Eine Möglichkeit neue Mitarbeitende, die doch nicht ganz so gut ins Team passen wie erhofft, zu kündigen. Was ist, wenn der neue Mitarbeitende nicht so gut wie gedacht ins Team passt? Was, wenn der neue Mitarbeitende, trotz intensiven Onboarding, nicht die gewünschte Leistung erbringt? Die Probezeit gibt dem Unternehmen als auch dem neuen Mitarbeitenden die Möglichkeit, das Arbeitsverhältnis schnell und unkompliziert aus welchen Gründen auch immer zu beenden. Möglichst wenig Risiko.

Nun stelle dir folgende Fragen: Wie häufig habt ihr einem neuen Mitarbeitenden in der Probezeit gekündigt? Und wie häufig standet ihr vor dem Problem, neue Mitarbeitende oder gar Bewerbende zu finden?

Ohne eine Studie heranzuziehen, vermuten wir, letzteres ist ein größeres Problem. Sich auf dem Arbeitsmarkt als das beste Unternehmen herauszukristallisieren, ist nicht immer einfach. Ein Benefit, den mögliche Kandidaten suchen könnten, ist Sicherheit und Langfristigkeit. Oder wie häufig hast du schon einmal nach einem befristeten Job gesucht? Eine verkürzte oder gar keine Probezeit strahlt Vertrauen und Sicherheit aus. Nicht nur, dass sich das Unternehmen wirklich einen neuen Mitarbeitenden leisten kann. Sondern auch, dass es auf seine Mitarbeitende und seine Recruiting-Entscheidungen vertraut. Der Verzicht auf eine Probezeit signalisiert Wertschätzung und Vertrauen in die Mitarbeitenden. Habt den Mut und seid anderen Unternehmen die Probezeit voraus.

Aber was ist mit der Sicherheit? Was ist, wenn es doch einfach nicht passt?

Ein Verzicht oder die Verkürzung der Probezeit bedeutet nicht, dass dieser Mitarbeitende bis zum Eintritt der Rente bleiben muss. Lediglich zwei Wochen länger als mit einer Probezeit. Statt der Probezeit gilt die Wartezeit. In den ersten sechs Monaten des Arbeitsverhältnisses greift der Kündigungsschutz nicht. Mitarbeitende können in dieser Zeit „grundlos” gekündigt werden oder selbst kündigen. Der einzige Unterschied: statt einer Kündigungsfrist von zwei Wochen liegt die Kündigungsfrist während der Wartezeit bei vier Wochen.

Am Ende stellt sich nur noch eine Frage:

Ist eine Verkürzung oder der Verzicht der Probezeit eure Chance, anderen Unternehmen sechs Monate voraus zu sein?

Weitere Beiträge

Letzter Beitrag

Datengetriebenes Recruiting

Datengetriebenes Recruiting: Unverzichtbar im Kampf um Talente Recruiting ohne solide Fakten ist wie Angeln im Nebel – man wirft das Netz aus und hofft auf den besten Fang. In vielen Unternehmen herrscht Alarmstufe Rot: Fachkräfte sind knapp, jedes falsch besetzte Stellenprofil kostet Zeit, Geld und Nerven. Immer häufiger bremst der Mangel an qualifizierten Bewerber:innen die… Weiterlesen Vertrauen statt Sicherheitsnetz – Ist die Probezeit zeitgemäß?

Weiterlesen
Nächster Beitrag

Vertrauen statt Sicherheitsnetz – Ist die Probezeit zeitgemäß?

Neue Mitarbeitende wollen ankommen. Warum starten wir mit Vorbehalten? Probezeit ist optional – Wartezeit ist gesetzt. Wie könnt ihr daraus einen Vorteil machen? Stelle dir vor dem Weiterlesen folgende Frage: Benutzt dein Unternehmen Probezeiten für neue Mitarbeitende? Wenn ja, warum? Vermutlich kamst du zu einer Antwort wie „Vertrauen ist gut, Probezeit ist besser.“ Das sehen… Weiterlesen Vertrauen statt Sicherheitsnetz – Ist die Probezeit zeitgemäß?

Weiterlesen